Alina alleine in der Sierra - 16.Juli 10 Meilen
Ich stellte meine Sachen bei den zwei Jungs im Zelt unter, bis ich mich entscheiden wuerde, was ich mache. Und um das auszuklabuestern nahm ich den Gratisshuttle, der regelmaessig die Runden dreht im Tal und von Punkt zu Punkt faehrt. So besuchte ich das informative Visitors Center und das Museum (mit Schwerpunkt Indianer, die im Tal gelbt hatten) und die Yosemite Falls, beeindruckende Wasserfaelle. Die Bridalveil Falls waren auch sehr spektakulaer!
Meine Entscheidung war dann gefallen, den Half Dome mit Carsten zu besteigen. Welch ein Erfolg das waere nach der OP!
Nach Tuoloumne musste ich drei Mal hitchen, was aber ohne viel Zeitverlust ging. Und zwei Maenner, die mich mitnahmen und auf Montage arbeiteten, waren sehr erstaunt und interessiert und als ich ausstieg drueckten sie mir sehr zu meinem Erstaunen und trotz wiederholten Wiederspruchs Geld in die Hand! Nach dem Motto, das ist fuer Deinen Trip, das wird doch sicher helfen und wir verdienen ja genug. Wow, ich bedankte mich sehr und oben im Laden kaufte ich mir gleich eine neue Telefonkarte und was zu trinken. Das Geld ist gut investiert, Jungs!
Am Laden traf ich erstaunlicherweise Greener, der schon viel weiter vor mir haette sein muessen. Da erfuhr ich, dass ihm das Geld fuer die Reise ausgegangen war und er aber schon einen Job in Glen Aulin hatte, ein Camp, an dem ich vorbeigehen wuerde. Tja, da konnte ich nicht viel Troeslicheres sagen als, dass man nie weiss, wofuer das alles passiert. Irgendeinen Grung wird es haben, genaus wie bei Carsten und mir. Wir hatten die OP samt Komplikationen auch nicht eingeplant...
Am Telefon ueberraschte mich Carsten mit der Nachricht, dass sie mich beim Highway am Ebbots Pass treffen wollten, um mir Essen zu bringen! Und so wuerden wir uns auch sehen koennen!! Wow, das war ja supercool! Also rechnete ich aus, dass ich wohl in 5,5 Tagen bei 20 Meilen pro Tag da sein wuerde und das der Samstag frueh sein wuerde. Abgemacht!
Beschwingt machte ich mich auf den Weg, lustigerweise fast genau 24h spaeter, als ich am Vortag da angekommen war. Mein Ziel war, moeglicht viele Meilen zurueckzulegen, da im Yosemite Park um Menschenansiedlungen (sprich um den Muell, der produziert wird) sich viele Baeren tummeln, die sich denken, dass es einfacher ist, in Mueltonnen nach Futter zu suchen als anderswo in der Wildnis. Und da ich ungern einem futtersuchenden Baer Aug' in Aug' schauen wollte, musste ich viele Meilen zwischen mir und dem letzten Camp (Glen Aulin) legen.
Die Landschaft ist ziemlich beeindruckend und gerade noch vor Glen Aulin stuerzen sich zwei gewaltige Wasserfaelle in die Tiefe. Ab dort wurden die Mosquitos auch wieder unertraeglich, so dass ich mit Kopfnetz laufen musste.
War dann schon 10 Meilen gelaufen und es war schon 20h, also Zeit, um das Camp aufzuschlagen.
Ich war schon bereit, meinen Ursack (mit dem Essen) weiter weg vom Tarp zu verstecken, als ich ganz nah, einen Ast knacken hoerte! Oh mein Gott, dachte ich, jetzt hat's mich doch erwischt und es ist ein Baer! Und ich habe das ganze Essen noch im Arm. Na super! Und dann knackte wieder etwas - es war DA und zwar nicht weit. Mit erhoehtem Adrenalinspiegel schlich ich um die Ecke, um hinsehen zu koennen... und sah einen anderen Hiker zu meiner grossen Erleichterung (!!!), der ueber den Bach gesprungen war, um auf der anderen Seite einen Campspot zu suchen. Es war was Groesseres gewesen und auch ganz nah, aber gluecklicherweise kein Baer!! Und im Nachhinein konnte ich auch darueber lachen.
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