Montag, Juni 19, 2006
  Tag 56, 17. Juni, 16 Meilen
Extra Meilen

Bin vor allen aufgestanden und losgelaufen. Musste "nur" wieder an Hoehe gewinnen und ueber einem Seitentrail ueber den Kearsage Pass Richtung Indepenance runter.

Ein sehr schoener Trail uebrigens, der nicht zum PCT gehoert, der an einigen Seen vorbeifuehrt, bevor er ueber den Pass geht.

Ich quaele mich ziemlich, ich merke jeden Hoehenmeter, den ich machen muss, in meinen Beinen. Ich bin in den letzten 5 Tagen stramm gelaufen und habe zwei sehr hohe Stellen "mitgenommen" und mein Koerper will einfach Ruhe haben. Soll er auch bald bekommen, aber erst muss ich noch ueber den Pass.

Der Weg runter ist wieder sehr schoen, zieht sich aber EWIG hin. Zum Teil wieder so verschneit, dass ich querfeldein muss.

Unten am Trailbeginn ist ein Parkplatz (es ist eine Sackgassenstrasse) und ich spreche einfach eine Gruppe Maenner an, die nicht so aussehen, als ob sie hinauf wollen. Gluecklicherweise nehmen sie mich mit und unterwegs erzaehle ich Grossvater, Vater, Sohn und Kumpel vom Grossvater (es ist Vatertag und die Ehefrauen haben auf diesem Ausflug nichts verloren) von meinen Abenteuern. Bin froh, dass beide Fenster offen sind, denn ich stinke ziemlich...

In Independence erfahre ich, dass Carsten in Bishop ist im Krankenhaus, um untersucht zu werden und ich checke im Hotel ein, dass unsere Freunde Alice und Randall uns netterweise gespendet haben!! Nochmals vielen Dank an dieser Stelle!

Und hier komme ich (Carsten) ins Spiel. Ich hatte mir schon bevor wir das Luxuszimmer, dass wir fuer 2 Tage bekommen sollten, ein Zimmer mit Early Riser geteilt und habe mich aufs Fruehstueck gefreut.

Waehrend des Fruehstuecks taucht unverhofft das Filmteam von Tellitonthemountain.com auf und fragt, was ich so vorhabe und wo Alina steckt." Alina (so dachte ich) kommt Sonntag rein und ich trampe heute nach Bishop, um mich nochmal durchchecken zu lassen", erklaerte ich denn Jungs."Prima!Dann filmen wir heute Dich und fangen Alina morgen in den Bergen ab", sagte Shaun.

So stand ich dann ca. 50 Minuten vor laufender Kamera an der Strasse und hab gewartet. Endlich hielt ein super nettes Paearchen und hat mir und Andy (ein Brite) den langersehnten Ride gegeben. Die Jungs vom Filmteam sind im Auto hinterher und haben gefilmt.

In Bishop angekommen hatte ich Glueck im Krankenhaus. Ich war wieder sofort dran und die behandelnde Aerztin hat sich deutlich mehr um mich gekuemmert als die Aerzte zuvor.

Zuerst wieder die Vermutung Muskelverspannung und Ischias, doch dann lief es anders. Mit ein bisschen Abtasten schloss sie Muskeln als Fehlerschwaeche aus, testete meinen etwas tauben Fuss und kam zu dem Schluss, dass nur ein MRT zeigen kann, ob es nicht doch wahrscheinlich ein Bandscheibenvorfalll ist.

Puh...Hammerdiagnose und als ich dann rauskam lief die Kamera und ich hab mit nem ziemlichen Kloss im Hals ein Interview gegeben.

Jetzt haengt alles am MRT am Montag frueh. Bandscheibenvorfall und ich fliege heim, alles andere bekomme ich mit 2-3 Wochen Ruhe hin.

Aber auch hier gab es wieder Trailmagic. Die Aerztin hat gefragt, was Alina und ich denn jetzt machen. Alina laeuft weiter und ich warte bis mein Dad in einigen Tagen in Lake Tahoe ist."Ich wohne in Lake Tahoe und Du kannst gerne die paar Tage bis Dein Vater da ist bei mir wohnen", sagt die Aerztin.

Wir haben soviel Glueck immer wieder auf unheimlich offene hilfsbereite Menschen zu treffen, die selbstlos Hilfe anbieten. Davon werden wir ein grosses Stueck nach Deutschland mitnehmen, versprochen.

Auch zurueck hat es mit dem Hitch etwas laenger gedauert und wen seh ich dann gleich als ins Hotel komme? Meine Suesse, die 100 Meilen in krassestem Gelaende plus Besteigung eines 4000ers in 5 Tagen runtergerockt hat. Ich bin maechtig stolz auf sie, aber meine News druecken dann doch auf die Stimmung.

Wir beziehen das neue Zimmer und mit dem neuen Medikamentencocktail kann ich seit ueber 2 Wochen wieder das erste Mal durchschlafen.

Alina und Carsten
 
  day 55, June 16th, 20 miles
Forrester Pass Day

Another highlight today!

It started first with a ford at 6 a.m. where the grass and the ground were frozen and the runoff from he mountains wasn't much warmer. Well, I was to ford a couple of more creeks.

Along the way I ran into Cpt. Syphillis and Gonorrhaea Girl (had to laugh out loud when I heard the names) and a litle later O.D. joins the group.

The trail is on and off covered by snow or transformed into a creek and I try to keep my boots dry by walking around.

From far away I spot the pass, it looks like a small "V" very close to the sky. So the direction is very clear even when later on everything is covered by snow.

We try to hike/ climb over as many rocks as possible in order to shorten the way across the meanwhile soft snowcupped snow. Again I spot the long switchbacks from afar so it is even more clear where we have to go.

OK, it is strenuous to get there but I find it simpler than Mt. Whitney. And again as we gain elevation I see the last switchbacks on the other side of the chute so the mystery is solved how to get to the top. Of course I do use the iceaxt on the snowy traverse in the chute, but then there I am, on the highest point of the PCT, 13180ft.

A breathtaking view up there!

On the North side of the pass everything is covered by snow. So the descent to the valley proved to be very energy depleating and we all were very happy as soon as we reached the trail again - solid ground!

By that time my boots were soaked in spite of the GoreTex membrane and the GoreTex Gaiters.

Gonorrhea Girl was happy to have both her shoes because up on the ridge she postholed down to her hip and was stuck. It took her a while to come out and was pretty unhappy in the process and came free... without the shoe! So you can imagine she was even more agitated. It took some digging and her husbands longer arm to finally get it out.

Where we hit the trail again we had to ford. There was nothing more to be saved so I crossed the creek with my boots on... I hate soaked/ wet, cold shoes and feet...

The river that the trail followed along was well swollen and I would say class 5-6 whitewater and very impressing and intimidating. I hope the pictures that I've taken will show it.

We passed 2 Shoes and Win who were camped a little before and who were resting from the crossing.

What a relief it was to take the boots off at camp! I didn't worry much because I knew the next day I would be in Indipendence.

Alina
 
  Tag 55, 16. Juni, 20 Meilen
Forrester Pass Tag oder Wasser-Tag

Ein Highlight jagt das andere! Gestern auf dem hoechsten Berg der Lower 48 gewesen und heute den hoechsten Pass des PCT mit 13.180ft, also ueber 4000m, ueberquert.

Es fing in der Frueh an mit Schmerzen: musste zum vierten Mal diesen Fluss queren und das um 6 Uhr frueh, wenn das Gras und die Erde noch gefroren sind (die Fusssohlen schreien...) und das Schmelzwasser knapp ueber 0' Celsius.

Es folgten noch drei groessere Fords, wo jedoch meine Schuhe noetig waren - fuer besseren Halt.

Unterwegs treffe ich drei andere Hiker, ein junges Paar, Cpt. Syphillis and Gonorrhoea Girl (als ich das hoerte, habe ich lauthals lachen muessen) und O.D., wie der Hund vom Garfieldcartoon, mit denen ich Richtung Pass laufe.

Der Trail ist entweder gut unterm Schnee versteckt oder in einen fliessenden Bach verwandelt. Ich versuche immer wieder meine Schuhe trocken zu halten und laufe am Rand oder drumrum - wo das ueberhaupt moeglich ist.

In der Ferne entdecke ich den Pass, ein kleines "V" ganz nah am Himmel in einem hohen Berg. Aha, da muessen wir durch.

Trotz der fast schon selbstverstaendlichen Schneefelder ist es einfach, die Richtung einzuhalten, da ja klar ist, wohin wir muessen.

Da ich nicht alleine laufe, kann ich nicht meinen gewohnten Rhythmus laufen, also auch nicht kochen. Und das fehlt mir, denn zu Mittag brauche ich normalerweise ein anstaeniges Essen.

Die Riegel kommen mir schon aus den Ohren raus (hatte ich ja gestern schon den ganzen Tag lang), esse noch etwas Mueslimischung mit Honig (zu Mittag ist er auch wieder fluessig), die letzten Nuesse und Rosinen und weil ich immer noch Hunger habe und zwar auf etwas Salziges esse ich Ramen-Nudeln trocken wie Chips. Das sind diese chinesischen Lockennudeln, die in quadratischen Packungen verkauft werden. Und die schmecken ganz gut.

Mein erster Eindruck bestaetigt sich, mein Essen reicht nicht fuer 7 sondern nur fuer 5 Tage! Habe ich zu wenig eingepackt oder habe ich mehr gegessen?? Vielleicht beides.

So, nach dem Lunch werden die Gamaschen angezogen, noch ein Pulli und Sonnencreme aufgelegt. Der Schnee reflektiert so viel Licht, dass die Augen trotz Sonnenbrille schmerzen.

Der Schnee ist ganz schoen weich,
daher wird jeder Fels oder besser gesagt jedes Felsband mitgenommen, nur um festen Untergrund zu haben. Im Schnee sinke ich immer wieder bis zum Knie oder noch tiefer ein und jeder Schritt ist anstrengend. Aber dieses Schicksal teile ich mit den anderen.

Bald sehe ich schon die Switchbacks, die Zick-Zacks also, die sich zuerst durch den Schnee und dann im Fels weiterziehen. Das ist wirklich einfacher als gestern. Die ersten sind noch vom Schnee bedeckt und die letzten schneefrei. Bis auf die Traverse.

Die beruehmt-beruechtigte Stelle im Pass ist eine Traverse im engen Kamin, die halt sehr steil ist und genau da lag Schnee. Aber das war nicht schwer, etwas Konzentration und die Eisaxt im Einsatz und schon ist man durch.

Oben auf 13.180ft ist nicht viel Platz aber die Ausblicke GRANDIOS!

Auf der Nordseite des Passes liegt alles unter Schnee! Und es ist 15.30h, das heisst im flacheren Bereich wird es eine Plackerei.
Wurde es auch eine... Aber erst sank das Maedel bis zur Huefte in den Schnee ein in einem steileren Bereich und kam nicht raus. OK, sage ich, lehne dich zur Seite und veruche Dich rauszurollen. Ging nicht. Da bin ich hingegangen, weil sie anfing zu fluchen und nervoeser wurde. Zieh den Rucksack aus, lehne dich drauf und zieh dich raus. OK, da war sie draussen... aber ohne Schuh! Und dann begannen die Ausgrabungsversuche unter ihrem konstanten Fluchen. Ihr Mann, holte ihn dann irgendwann raus, mit seinem laengeren Arm.

Der Weg ins Tal wurde wirklich zur Plackerei, weiche, hohe Snowcups durch die ich immer wieder durchbreche. Zu diesem Zeitpunkt sind meine Schuhe schon hoffnungslos nass... aber da kann man nichts machen!

Wo wir wieder auf Trail stossen, sind wir heilfroh wieder festen Untergrund unter den Fuessen zu haben. Und da muessen wir auch wieder forden. Da gibt's nichts mehr zu retten und ich laufe mit den Meindels durch... ...ich hasse nasse, kalte Schuhe...

Ich moechte bis zu einem bestimmten Camp weiterlaufen, noch ca. 2 Meilen weiter und die anderen sind einverstanden, d.h. sie kommen mit, ich waere so oder so hin.

Was fuer ein Tag! Und was fuer eine Wohltat aus den nassen Schuhen auszusteigen.

Der Fluss, an dem wir eine Ganze Weile langgelaufen sind, ist megageschwollen und fuehrt wohl Wildlwasser Klasse 5-6. Ein echt heftiges Naturschauspiel. Mal schauen, ob das in den Bildern rueberkommt.

Ach ja, 2 Shoes und Win campten etwas weiter vorher und ruhten sich von der Plackerei aus.

Alina
 
  Winnedumah Hotel
Hallo zusammen,

da ich ja immer noch nicht wanderfaehig bin, gehts heute nach per Anhalter nach Bishop, um meine medizinischen Versorgungsmoeglichkeiten auszuloten.

Ich bin gestern in Independence angekommen und werde insgesamt 4 Naechte ganz feudal im Winnedumah Hotel naechtigen. 2 Naechte alleine, die uebrigen 2 wird dann Alina hoffentlich da sein.

Das Winnedumah Hotel ist bis dato das beste Hotel/Motel in dem ich war und bietet sich als Stop fuer Leute an, die nicht hardcore-wandern, sondern die USA ganz normal mit dem Auto erkunden.

1927 erbaut, haben die jetzigen Eigentuemer dafuer gesorgt, dass im ganzen Hotel Wohnzimmer-Atmosphaere herrscht. Die Chefin Ruby ist sehr nett und man mag einfach hier bleiben.

Hier die Adresse und Telefonnummer, falls Ihr mal hinfahren wollt:

Winnedumah Hotel
211 N.Edwards Street
P.O.Box 147
Independence, California 93526

Independence liegt oestlich der Sierra mit Blick auf die Berge und man kann Mt.Whitney, Mt.Williamson und andere sehen. Da meine Schmerzmittel am fruehen Morgen meist aufhoeren zu wirken, konnte ich nicht mehr schlafen und bin ab 5 Uhr spazieren gegangen. Die Morgensonne hat die Berge in fantastisches Licht gehuellt und es war eine Schande, dass ich keine Kamera dabei hatte. Muessen wir nachholen, wenn Alina da ist.

So, jetzt ist aber Fruehstueck angesagt. Mehr aus Bishop dann spaeter.

Carsten
 
  day 54, June 15th
Mt. Whitney Day

At 5 a.m. I start hiking and reach Crab Tree Ranger Station around 8 a.m. (Crab Tree Meadows is simply lovely by the way, I'd love to just hang out there for a couple of days. It's idyllic.).

I meet Lawnornament, Manfred and Twisted Sister. Manfred wants to return via Cottonwood Pass because over Whitney Portal there is too much snow for his taste. Twisted S. who summited with a couple of friends and Lawnornament who decided not to go to the top tell me about the snow conditions.

I take my pack apart, leave everything else except food for the day, warm clothing and the iceax in the bearbox and head out at 8.45 a.m.

I fear that I am late in the day for the summit but I nontheless want to give it a try. The trail is pretty much covered by snow, it is still firm so I go over the snow cups. During those hours until I hit the switchbacks I caught myself wondering if I am goin to make it. The switchbacks seem endless, there are also a couple of steep snow traverses which on the way back I cross with my iceax. If I thought that the switchbacks were endless then I didn't know about the last 1.9 miles... Many times I have to stop and rest and motivate myself to keep going.

The last part is again covered by snow so I follow other footprints and go up straight. So at 2.30 p.m. I reach the summit. Wow. 360 degree view over snowcovered ranges on the Western side and desert mountains in the East.

The Smithonian hut is full of snow. Somebody has carved out a bench.

The peak is only half of the way, I still have the other half before me. But descending the switchbacks is easy, I almost run them down.

Bam Bam and Nameless have somehow missed Guitar Lake and they see me descend which is good because I can show them where to start. They also see a person glisade (??)/ slide across one of those snowy traverses and tumble! And thank God selfarrest and slowly make it to the switchbacks.

After a nice chat I go on, the snow is soft and I struggle back to the campsite. I reach it pretty beat after the necessary ford.
 
  Tag 54, 15. Juni, 21 Meilen
Mt. Whitney Tag

Um 5 Uhr frueh laufe ich los und versuche Gas zu geben, Zeit zu schinden. Das Gelaende ist nicht gerade eben und ich frage mich, wieviel Kraft ich gerade verpulvere, die ich eigentlich fuer die Besteigung noetig hatte. Na ja.

Um kurz nach 8h bin ich an der Ranger Station, die gleichzeitig auch ein Camp ist, muss vorher noch waghalsing ueber zwei glitschige Baumstaemme ueber den Fluss balancieren - will die Schuhe nicht ausziehen.

Dort treffe ich Manfred, der zurueckgehen wird und nicht wie geplant ueber Whitney Portal raus - zu viel Schnee- Lawn Ornament, der die ganze Geschichte zu steil war und aufgab und Twisted Sister, die es mit zwei Freunden geschafft hat in 12 Stunden. Von den beiden bekomme ich gesagt, dass der Weg schwer zu finden ist, es aber machbar ist.

Na gut, also packe ich alles ausser Essen fuer den Tag, warme Bekleidung und Eisaxt in die Bearbox ein und ziehe los.

Diesmal bleibt mir die nasse Flussquerung nicht erspart und die Fuesse schmerzen richtig.

Der Trail bis zu den Seen ist frei und gut zu finden und dann beginnt die Odysee. Die grobe Richtung kennend, mit Karte und Kompass schlage ich mich durch die Schneefelder durch. Fussstapfen sind nicht mehr viele zu sehen, der Schnee schmelzt sie zu schnell weg. Die Schneecups sind stark ausgepraegt, der Schnee traegt mich aber noch und ich kann von Spitze zu Spitze laufen. Waehrend dieser Stunden frage ich mich des oefteren, ob ich den Berg schaffen werde, da ich den Trail nicht sehe. Irgendwann - endlich - treffe ich auf die Zick-Zacks auf, die sich hinaufwinden. Auf der Karte sind nur 5 eingetragen, aber die ziehen sich ins Unendliche! Echt, sie scheinen nicht mehr aufzuhoeren. Auf diesen Switchbacks muss ich auch ein paar steile Schneefelder ueberwinden, was aber noch mit den Wanderstoecken geht, da der Schnee noch ausreichend fest ist. Die ganze Besteigung macht mir zu schaffen und ich muss immer wieder stehenbleiben und kurz ausruhen und mich weitertreiben.

Nach den Switchbacks kommt die "Zielgerade", die knapp 2 Meilen lang ist und recht uneben, auf der ich mich mal gefragt habe, ob ich mir das wirklich antun muss... Andererseits war ich schon so weit gekommen...also weiter. Das letzte steile Stueck ist mal wieder unter Schnee begraben, so dass man da einfach geradeaus hoch geht. Tja und um 14.30h war ich dann auch endlich auf der hoechsten Spitze der Lower 48. Mein erster Gedanke war, das mache ich hoechstens noch mal fuer Geld wieder, fuer viiiel Geld und mein zweiter, oh mein Gott, die ganze Tortour erwartet mich auf dem weg zurueck noch mal.

Alle, die ich angetroffen habe, waren ueber Whitney Portal gekommen, also von der anderen Seite, vom Osten.

Die Aussichten waren jedoch fantastisch, ich fand vom Weg aus sogar noch schoener, denn der Gipfel ist breit und ausladend, so dass man zwar einen 360' Grad Rundumblick hat aber nur die Bergspitzen sehen kann und vom Weg aus kann man bis in die Taeler schauen. Ein perfekt blauer Himmel wie aus dem Bilderbuch brachte die schneebedeckten Berge noch schoener zum Vorschein.

Die Switchbacks runter bin ich fst gerannt, so gut ging das, bis auf die Schneetraversen, wo ich diesmal die Eisaxt genommen habe, da der Schnee schon weich war.

Bam Bam und Nameless sahen mich runterkommen und warteten auf mich, da sie sich verrannt hatten und an dem See, an dem sie campen wollten, schon vorbeigelaufen waren. Sie machten ein Bild von dem Felsband, wo die Switchbacks anfingen, um es wiederzufinden und nach einem
Erfahrungsbericht zog ich weiter. Sie hatten jemand auf einem Schneefeld ausrutschen, sich ueberschlagen und sich wieder fangen sehen und dachten zuerst ich sei's gewesen. Puhhh.

Der Weg zurueck durch den weichen Schnee wieder querfeldein erwies sich als sehr energiezehrend. Echt auf dem Zahnfleisch kriechend kam ich im Camp an nach einem 10h-Hinundzurueck auf dem Whitney. Ach ja, hatte wieder das Vergnugen einer superkalten Flussquerung.
 
  day 53, June 14th, 24 miles
Today I have to cross much snow, the trail is well covered and one time I don't find it at all. With a bearing I finally find it again and I am pretty relieved to be on the trail again- to know for sure where I am. Nobody wants to get lost out here.

I have to do as many miles as possible today because tomorrow is Mt. Whitney Day, that is I'd like to summit it.

The avarage altitude today is over 11000ft and around 6 p.m. I am tired. I know I won't make the remaining 6.7 miles to Crab Tree Ranger Station, western "base camp" for the sumiting of Whitney, but I'd like to hike on for 2 more miles to Guyot Camp.

I meet day hikers who tell me they turned around because there is too much snow, so they will summit some other time.

I also meet Bam Bam and nameless who are already camped and plan to summit in two days. Bam Bam takes my picture as I try out my ford shoes the first time in a river that flows strongly and reaches my behind.

Refreshed and cleaner I make the steep 2 miles to camp. 2 Shoes and Win sleep already when I get there. Will they summit tomorrow?

I set my alarm for 4 a.m., I have to get to Crab Tree Ranger Station as soon as possible if I want to have a real chance for the summit.
 
  Tag 53, 14. Juni, 24 Meilen
Wieder alleine, laufe ich heute im Schnitt in einer Hoehe von ueber 11.000ft, 3600m, muss viel Schnee ueberwinden. Der Trail ist teilweise gut versteckt. An einer Stelle sind auch keine Fussspuren zu sehen, ich muss querfeldein mit dem Kompass, bis ich gluecklicherweise wieder auf den Trail aufkomme. Das ist immer so erleichternd, da weiss ich wenigstens, dass ich richtig bin. Schliesslich ich ja keiner da, mit dem ich mich beratschlagen kann und ich habe keine Lust hier verloren zu gehen.

Ich muss moeglichst viele Meilen schaffen, denn morgen steht Mt. Whitney, 14.494ft, auf dem Plan, der hoechte Berg der Lower 48, also der 48 Bundesstaaten Amerikas ausser Alaska und den Anstieg sollte man nicht zu Mittag beginnen...

Um 18h bin ich schon ziemlich fertig, schaffe keine 6,7 Meilen mehr bis zur Crabtree Ranger Station, dem Ausgangspunkt der westlichen Besteigung. Aber habe vor, noch 2 Meilen bis zum Campplatz unterhalb eines Passes zu hiken.

Day hiker, die umgekehrt sind, sagen mir, dass Mt. Whitney schwer zu besteigen ist bei den momentanen Schneeverhaeltnissen. Sie wollen spaeter wiederkommen.

Da treffe ich Bam Bam und Nameless an, die schon campen und erst uebermorgen auf den Berg wollen. Bam Bam fotografiert mich, wie ich zum ersten Mal meine Fordschuhe ausprobierend, den angeschwollenen Fluss quere, der mir bis zum Po reicht und eine starke Stroemung hat. So, Kneippbad und Fussbad in einem nehme ich die steilen 2 Meilen auf mich.

2 Shoes und Win, die auch hier campen, schlafen schon. Wollen sie auch morgen hinauf?

Ungewiss dessen, ob ich Mt. Whitney besteigen kann, stelle ich den Wecker trotzdem auf 4h frueh, um mir die besten Chancen zu geben.
 
  day 52, June 13th, 21 miles
The water in my bottle is frozen this morning... The cold wind is blowing the whole day and the sun doesn't help much. The avarage altitude is between 9000-10000ft and the views are awesome, I can see a snowcovered mountain range, I guess it's the Great Western Divide.

For the first time I ask myself if the food will last for the planned 7 days!! But for now I don't cut back otherwise I don't manage the milage.
 
  Tag 52, 13. Juni, 21 Meilen
Heute morgen war das Wasser in meiner Flasche gefroren... Waehrend des ganzen Tages fegt ein eisiger Wind und die Sonne hilft nicht viel. Befinde mich im Schnitt immer zwischen 9000-10.000ft, also gut ueber 3000m. An einer Stelle muss ich 6 Meilen bergauf ueber 21 Zick-Zacks und etlichen Kurven ueberwinden. Irgendwie mit viel Muehe komme ich da hoch. Die Aussichten sind grandios, ich sehe die schneeverschneite Bergkette, die Great Western Divide.

Ich stelle mir zum ersten Mal die Frage, ob das Essen wohl ausreichen wird?! Ich schraenke mich aber nicht ein, sonst schaffe ich die Meilen nicht.
 
  day 51, June 12th, 11 miles
Today I have a pretty late start from Kennedy Meadows, 4.15 p.m., on one hand because I don't want to get away from Carsten, on the other because there are so many things to do, like sort out the equipment, the food (I packed food for 7 days), cut out my shoes and transform them into fording shoes (I'll try to keep my new GoreTex boots dry), etc.

I want to get to a certain point so I keep going untill 8.30 p.m., passing Beck Meadows, the biggest meadow in the Sierra and such a beautiful place. I set up my tarp under the full moon.
 
  Tag 51 , 12. Juni, 11 Meilen
Heute bin ich recht spaet aus Kennedy Meadows losgelaufen (16.15h) - zum einen weil ich mich vom Carsten schwer losreissen konnte, zum anderen, weil noch einiges zu erledigen war: Schuhe ausschlachten und zu Flussueberquerungsschuhen umwandeln, also Zunge und Futter rausschneiden, damit sie weniger wiegen und moeglichst wenig Wasser aufsaugen. Dann Essen sortieren und einpacken (habe fuer 7Tage mitgenommen), Waesche waschen, Filmkamera einpacken, etc.

Tja, dann bin ich endlich losgelaufen und der Highlight war Beck Meadows, die groesste Weide der Sierra, ein wunderschoener Anblick!

Ich wollte bis zu einem bestimmen Punkt gelangen, also lief ich bis 20.30h, da war die Sonne schon laengst untergegangen und der Vollmond schon am Himmel. So konnte ich das Tarp einfach aufbauen und schnell schlafen gehen.
 
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