Alina alleine in der Sierra - 9.Juli 15 Meilen
Gewitter Nr. 2
Ich hatte mir vorgenommen, den Streckenverlust wettzumachen und um 4h aufzustehen, aber ich verschlief. So packte ich erst um 5.26h meine Sachen zusammen, ueberwand mich in die nassen Sachen einzusteigen und machte mich auf den Weg.
Die Strecke zum Lower Basin Lake und runter ueber die steile "Golden Staircase" war fantastisch. Sehr spektakulaer. Und da es nicht regnete konnte ich Fotos schiessen.
Untem am Fluss war es ein solches Feuchtbiotop, dass ich nach dem ersten Ford die Schuhe gleich anliess. Es war so befreiend! Wo ich vorher immer versuchte, das Wasser zu vermeiden, freute ich mich jetzt quasi drauf, meine Fuesse zu erfrischen! So schnell kann sich das aendern.
Auf dem Weg hinauf wieder zum Muir Pass braute sich schon wieder ein Sturm zusammen. Die Wolken wurden zunehmend bedrolich schwarz und schienen sich in dieselbe Richtung zu bewegen. Na super, dachte ich mir. Von entgegenkommenden Hikern hatte ich erfahren, dass der Muir Pass an die 6 Meilen mindestens unter Schnee sein soll. Und in dieser Schneelandschaft wollte ich nicht von einem Sturm ueberrascht werden.
Andererseits wollte ich auch nicht gegen 12h schon Schluss machen, also studierte ich die Karte und entdeckte ein flacheres Stueck unterm Pass. Den Donner im Nacken folgte ich dem engen Tal hinauf, wo auf beiden Seiten steile Geroellfelder waren. Je mehr es donnerte, desto schneller ging ich hinauf. Wenn ein Boulder ohne erkentlichen aeusseren Grund sich losloesen kann, so kann das waehrend eines Unwetters viel einfacher passieren. Allein diese Vorstellung trieb mich an.
Oben fand ich einen superschoenen Platz und da sich die Wolken nicht aufloesten, blieb ich da.
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